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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 185

1902 - Karlsruhe : Lang
Gladiatorenspiele, b. H. Schwertkämpfe mit scharfer Waffe, welche die Römer gerne sahen itrtb teils in öffentlichen Theatern, teils auch in Privathäusern aufführen ließen. Die Glabiatoren, meist kriegsgefangene Gallier, Cimbern, Thracier, würden in beson-beren Fechtschulen ausgebilbet. Aus der Fechtschule in Kapna Forum Romanum. entwichen 78 solcher Fechter und erregten, inbern sie Glabiatoren und Sklaven überall freimachten und zu den Waffen riefen, einen gewaltigen Ausstanb. Das Heer der Aufftänbischeu wuchs auf 70000 Mann an und besiegte mehrere römische Heere, bis es enblich durch Uneinigkeit eine vernichtenbe Nieberlage erlitt (71 v. Chr.). B Kaum hatte sich Rom von dem Schrecken des Sklavenausstandes erholt, so drohte dem Staate eine fast noch größere Gefahr durch Lucius Sergius Catilina. Er war ein Mann aus vornehmem Geschlechte und von großer Begabung, aber noch größerer Lasterhastigkeit; bei den Proskriptionen des Sulla hatte er. eine Mörderbande angeführt und seinen eigenen Bruder erschlagen; als Verwalter der Provinz Asrika hatte er sich schändlicher Erpressungen und Unterschlagungen schuldig gemacht und war einer ihm deshalb brohenben Verurteilung nur durch Bestechung der Richter entronnen. Dieser Mann trachtete dar-nach, sich der Gewalt in der Stadt Rom zu bemächtigen. Als er mit feiner Bewerbung um die Konsulswürde bnrchgesallen

2. Römische Geschichte - S. 111

1881 - Leipzig : Teubner
L. Cornelius Sulla als Führer der Aristokratie. 111 beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gesümpft, bis endlich die Wildheit der Barbaren der Kriegskunst und Ausdauer der Römer erlag. Die meisten wurden niedergemacht; viele gaben sich selbst den Tod. An der Wagenburg gab es wieder einen Kamps mit den Frauen, die sich zuletzt mit ihren Kindern töteten. Über 60 000 Kimbern wurden gefangen und als Sklaven verkauft. , Marius, der Besieger der Teutonen und Kimbern, wurde von dem römischen Volke hoch gefeiert. Man nannte ihn den dritten Gründer Roms; denn er habe nicht geringeres gethan als der Besieger der Gallier, Camillus, der zweite Grüuder Roms. An feinem wohlverdienten Triumphe ließ Marius den Catnlus teilnehmen. Xxvi. Warius und Sulla. Nach der Besiegung der Kimbern und Teutonen stand Marius auf der Höhe feines Ruhmes. Da er sich aber, um die Adelsregierung zu stürzen, in politische Händel einließ, denen er nicht gewachsen war, so sank fein Ansehen, und feine Gegner, die Aristokraten, versäumten nichts, wodurch sie ihn niederdrücken und in Schatten stellen konnten. Deswegen erhoben sie gegen ihn den L. Cornelius Sulla, der ihm ein immer gefährlicherer Gegner wurde. Sulla stammte aus einer altadligen, aber herabgekommenen Familie und hatte sich eine feine Bildung erworben; doch kümmerte er sich in jüngeren Jahren wenig um Staatsge-fchäfte; er vergnügte sich im Umgang mit Schauspielern, Possenreißern und Tänzerinnen und nahm teil an ihren Ausschweifungen, wobei er in Scherz und Witz mit ihnen wetteiferte. Und diese Vorliebe hat er behalten bis an sein Lebensende. Er war ein schöner Mann von hoher Gestalt; aber durch feine Ausschweifungen alterte er vor der Zeit. Sein blasses Gesicht wurde durch widrige Ausschläge entstellt, so daß ein Witzling zu Athen ihn in einem Verse eine mit Mehl bestreute Maulbeere nannte. In feinem starken

3. Geschichte der Römer - S. 94

1836 - Leipzig : Baumgärtner
94 und fünfzig vornehme Tarqmmenser in Rom auf dem Markte enthauptet wurden. So vergalt man ihnen die Opferung der römischen Gefangenen. Obgleich der Senat dem siegreichen Diktator den verdienten Triumph verweigerte, so hielt er ihn doch mit Zustimmung seiner Mitbürger. Die gedemüthigten Etrusker aber baten um Waffenstillstand und er- hielten ihn auf vierzig Jahre. Da die seit alter Zeit mit Rom be- steundete Stadt Care, wo zur Zeit des gallischen Unglücks Roms Priester und Heiligthümer Aufnahme und Schutz gefunden hatten, beschuldigt ward, heimlich Autheil au den Streifzügen der Tarquinienser genommen zu haben, so rüsteten sich die Römer,'sie dafür zu bestrafen. Die Cariten, zum Widerstände zu schwach, schickten Gesandte nach Rom, und erhielten, in Rücksicht auf ihre frühem Verdienste, Ver- zeihung und einen hundertjährigen Waffenstillstand, mußten aber die Hälfte ihrer Landschaft dafür an die großmürhigen Sieger abtreten. Xiii. Der erste samnitische Krieg. Das mächtige und kriegerische Volk der Samniten war zwar dm Römern und Latinern an Volksmenge und Ausdehnung des Gebiets weit überlegen, allein es fehlte diesem vielfach zersplitterten Volke die feste Vereinigung durch einen gemeinsamen Mittelpunkt, wodurch die Kräfte dieses großen Stammes hatten können belebt und angewendet werden. Daher trug Rom, obgleich kleiner, zuletzt den Sieg davon, indem es von Einem Geiste belebt und unablässig dem vorgesteckten Ziele nachgehend, selbst unter den feindlichen Siegen erstarkte. Die Samuiter breiteten sich damals erobernd vom Vulturnus gegen den Liris aus, wo sich noch ausouische Stamme behaupteten, deren bedeutendster die Sidiciner mit der Stadt Teanum waren. Als aber die mächtigen Samniter sie angriffen, suchten sie Hülfe in Kapua. Diese große und reiche Stadt, welche mit Rom und Kar- thago zu den drei größten Städten der damaligen Zeit gehörte, lag in dem reichsten und fruchtbarsten Gefilde der Welt, wo im Jahr drei Getraideerndten folgten, der vortrefflichste Wein, das feinste Oel ge- dieh, und wo der Ceres und des Bacchus Wettstreit zu seyn schien. Aber ihre Bewohner, die Kampaner, schwelgten im höchsten Lurus und in unmäßiger Ueppigkeit; wie schon der Umstand auf ihr weichliches Leben hinweiset, daß die Hauptstraße der Stadt, die Sertasia, mit Buden voll Salben und Wohlgerüchen eingefaßt war. Dabei blühete die griechische Kunst und Sprache in dieser ganz Hellenismen Stadt

4. Geschichte der Römer - S. 191

1836 - Leipzig : Baumgärtner
191 Wie aber der griechische Gotterdienst in Rom und überhaupt in Italien den alten einheimischen verdrängt oder sich demselben angepaßt hatte: so fand auch die griechische Literatur bei den mehr mit Ackerbau und Krieg, als mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigten Römern eine willige Aufnahme, und die Werke der Griechen, zumal ihre Dichter, wurden seit der Zeit des zweiten punischen Krieges fleißig übersetzt und gelesen. Diese Nachbildungen verdrängten aber die alte einheimische Poesie und der altromische saturnische Vers, in welchem die älteflen gottesdienfllichen, geschichtlichen und ländlichen Lieder gedichtet waren, kam außer Gebrauch, seit der Dichter Ennius aus Rudiä in Kala- brien, ein Freund des ältern Scipio, den griechischen Hexameter einge- führt hatte. Der Freigelassene Livius Andronicus schrieb und führte im 1.240 v. Chr. das erste regelmäßige Schauspiel in Rom auf. Der Kampaner Cnejus Nävius dichtete Lust- und Trauerspiele nach griechischen Mustern und ein Gedicht über den ersten punischen Krieg. Der Umbrier P lau tus um 200 v. Chr. und der karthagische Sklav Publius Terentius Afer, nachher von seinem Herrn frei- gelassen, des Lälius und des jüngern Scipio Freund, zeichnen sich als Lustspieldichter aus, doch sind ihre Stücke nur Nachahmungen griechi- scher Komiker. Doch klagte schon Terentius, daß seine Zuschauer mehr Wohlgefallen an Fechterspielen, Gauklern und Seiltänzern fänden, als an den Vorstellungen seiner Stücke, die doch durch Feinheit der Sprache und des Witzes sich auszeichnen. Jene grausamen Fechter- spiele (muñera gladiatoria) stammten aus Etrurien, wo ein blutdürstiger Todtendienst Menschenopfer an den Gräbern tapferer oder vornehmer Männer forderte. In der ältesten Zeit schlachtete man Gefangene, nachher ließ man Sklaven auf Tod und Leben kämpfen. Im I. 264 v. Chr. führte dergleichen Spiele ein gewisser Brutus bei der Leichen- feier seines Vaters zuerst in Rom ein, und dieses blutige Schauspiel fand Beifall. Es wurden nun Sklaven zu solchen Kämpfen förmlich abgerichtet. Von ihrer Waffe, dem Schwêrdte (gladius) hießen sie Gladiatoren. In den letzten Zeiten der Republik und besonders in den Kaiserzeiten wurden diese Gladiatorenspiele eine wesentliche Volks- belustigung und mit einer unsinnigen Pracht ausgestattet. Dazu kamen noch die unmenschlichen Thierkämpfe, welche der Proconsul Metellus im I. 250 in Rom êinführte, als er einhundert und einundvierzig den Puniern abgenommene Elephanten zum Schauspiel des Volks erschießen ließ. Nachher wurden diese sogenannten Jagden (venationeh im Circus mit ausschweifender Pracht gefeiert. Entweder ließ man die wilden Bestien unter einander sich bekämpfen, oder Sklaven (daher

5. Die vorchristliche Zeit - S. 212

1877 - Leipzig : Brandstetter
212 Jeder zitterte vor beut gewaltigen Diktator ober schmeichelte ihm. Tie Macht der Tribunen hörte nun fast ganz auf, alle Gesetze, welche zum Vortheil des Volkes gegeben waren, würden aufgehoben; so schien die Macht des Abels wieber fest gegrünbet. Nachbem Sulla fünf Jahre lang unumschränkt geherrscht hatte, würde er der Regierung selber iiberbrüßig; er legte seine Diktatur nieber und zog sich auf ein Lanbgut zurück. Dort führte er mit Schmeichlern und Freunben, unter Tänzerinnen und Schauspielern ein ausschweifenbes Leben, aber schon nach einem Jahre starb er an einer ekelhaften Krankheit in Folge seiner Schwelgereien. 3. Spartakus der Sklavengeneral. 1. Die Sklaven. Sklaven gab es in Rom, in Italien, in der ganzen alten Welt eine große Menge; die Kriegsgefangenen, besonders die von den barbarischen Völkern, von den Afrikanern, Galliern, Germanen, Thraciern, würden zu Sklaven gemacht und verkauft, und alle Kinder der Sklaven und Skla-vinnen blieben dann auch in der Knechtschaft. Alle möglichen Dienste würden von den Sklaven verrichtet: sie mußten das Land bauen und die häuslichen Geschäfte besorgen; Manche von ihnen, besonbers die griechischen, lehrten auch bte Wissenschaften und würden als Lehrer und Erzieher ober als Schreiber und Vorleser gebraucht. Dann geschah es oft, daß sie wegen guter Dienste freigelassen würden. Ein reicher Römer hatte wohl ein paar hunbert Sklaven, mit welchen er namentlich seine Güter bewirthschaftete. Außerbem würden aber auch die Sklaven als Glabiatoren ober Fechter gebraucht, die zur öffentlichen Belustigung des römischen Volkes auf Tod und Leben mit einanber kämpfen mußten. Die an blutige Kriege gewöhnten Römer beburften solcher blutigen Schauspiele. Es würden große ninbe Theater unter freiem Himmel erbaut; in der Mitte war ein mit Sanb bestreuter Platz, die Arena, wo die Fechtersklaven mit den verschie-bensten Waffen kämpften. Wenn einer bett andern zu 53 oben gestreckt hatte, so blickte er nach dem Volke in die Höhe, und je nachdem die Zuschauer ein Zeichen gaben, ließ er ihn leben ober stieß ihn vollends nieber. Wollte ein Vornehmer ober Reicher sich beim Volke beliebt machen, so kaufte er sich eine Menge Fechtersklaven und ließ biefe im Theater kämpfen. 2. Der Sklaveukrieg. Nicht lange nach Sulla's Tode erhob sich in der Fechterschute zu Kapua der Thracier Spartakus. Er hatte einst unter bett Römern Kriegsbienste gethan, war in Gefangenschaft gerathen und unter die Fechter verkauft worben. Dieser überrebete gegen 70 Fechter, sie sollten ihr Leben lieber für bte Freiheit wagen, als um ein bloßes Schaustück« preisgeben.

6. Alte Geschichte - S. 98

1877 - Leipzig : Senf
T>3 Alte Geschichte. lischen Berge sich angesiedelt haben soll, wohl als zuverlässig gelten; doch ist die Deutung, daß Mastorna als Servius Tullius in Rom regiert habe, sehr unsicher. Die Annahme, daß das letzte Königsgeschlecht der Römer, die Tarquiuier, aus Etrurien herzuleiten sei (aus Tarqui-nii oder Caere) ist ziemlich begründet, sehr unsicher aber, daß Tarqni-nius der Aeltere der Sohn eines nach Tarquinii übergesiedelten Griechen gewesen sei. Könige oder Lncumonen herrschten zuerst wohl in großer Machtfülle, der Aristocratie gehorchten zahlreiche Unfreie. Sowohl in Oberitalien, wie in Etrurien und Campanien, bestanden Verbindungen der Städte, angeblich von je zwölf, sie scheinen aber sehr lok-kerer Natur gewesen zu sein. In Etrurien galt als Metropole Vol-s inii. Die Religion der Etruscer war düster und zum Phantastischen hinneigend. Die Macht der bösen Geister war vorherrschend, Opfer von Gefangenen gebräuchlich. Besonders war die Deutung der Zeichen und Wunder beliebt, ans den Blitzen und den Eingeweiden der Opferthiere deutete man die ganze Zukunft, während der verständigere Römer nur über Glück oder Unglück einer einzigen Handlung belehrt sein wollte. Die Harnsspicie und die Blitzlehre waren besonders ausgebildet, letztere soll von einem Zwerge von Kindergestalt mit grauen Haaren, den ein Ackersmann bei Tarquinii auspflügte, Namens Tages, gelehrt worden, dieser aber gleich darauf verschieden sein. Die Mondmonate und ihre Eintheilung nach calenqlae, nonae und idus hatten die Etruscer mit den Römern gemein. Das Alphabet scheinen sie, wie die Lateiner, von den Griechen erhalten zu haben; gewiß erhielten es die Lateiner nicht von den Etrnscern. Ueberhanpt hat Latium von den düsteren, rohen und zum Seeraube geneigten Etrnscern sehr wenig Bildung erhalten, sondern am meisten von den sicilischen Griechen. Nur in der Baukunst entnahm man in Latium deu älteren Haus- und Tempelbanstyl von den Etrnscern, indem man auch hier uoch lange, wie in Etrn-rien, nicht bloß Häuser, sondern auch Tempel von Holz herstellte, anstatt aus Stein, wie bei den Griechen. In den bildenden Künsten entwickelten die Etrusker früh eine große mechanische Fertigkeit, Handel und Seeranb hatten bei ihnen große Reichthümer aufgehäuft, und so wurden ihre Arbeiten in Bronze und in gebrannter Thonerde (die Ter-racotten) sehr geschätzt und von den Römern auch zur Ausschmückung ihres Capitols benutzt. Tänzer und Flötenspieler übten ihr Gewerbe um Lohn, am Natianalfest in Volsinii wurden auch Kampfspiele, nach Art der griechischen, ausgeführt. Die abscheuliche Lustbarkeit der Fechterspiele, der Krebsschaden des späteren Roms, wurde zuerst von den Etrnscern eingeführt. Die ersten Silbermünzen finden sich in der etruscischen

7. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 71

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 71 — trat der Papst Leo der Große mit einer römischen Gesandtschaft dem Hunnenkönige entgegen und bewog ihn, der das Schicksal Alarichs fürchtete, zur Umkehr. Rafael hat die denkwürdige Begegnung in den „Stanzen", d. h. Zimmern, des Vatikans gemalt. Unter neuen kriegerischen Plänen und Rüstungen ward Attila vom Tode ereilt; die Hunnen aber zerstreuten sich in den Steppen am Schwarzen Meer. Als ihre Nachkommen gelten noch wohl die heimatlos schweifenden Zigeuner. 6. Geiserich und die Vandalen. Aus dem heutigen Schlesien war das germanische Reitervolk der Vandalen gen Südwesten gezogen. In der Neujahrsnacht 406 überschritten sie den Rhein, und bis nach dem fernen Spanien verschlug sie das Geschick der Wanderungen; noch trägt die Landschaft (V)andalusien ihren Narrten. 429 entwichen sie vor dem Anrücken der Westgoten übers Meer nach der korntragenden Provinz Afrika. Ihr Heerkönig war der junge Geiserich, d.h. Speerfürst (gest. 477). Infolge eines Sturzes vom Pferde war er hinkend, wie einst der Spartanerkönig Agesilaus. Er eroberte mit leichter Mühe das verweichlichte Land; in dem belagerten Hippo, der alten Numidierfeste, starb der große Bischof Augustinus. Karthago wurde die Hauptstadt des neuen Reiches; von seinem Hafen aus schweiften die vandalischen Raubschiffe bis nach Kreta. „Herr des Landes und des Meeres" nannte sich Geiserich. Im Sommer 455 lief die Vandalenflotte in die Tibermündung ein, und Geiserich erschien vor den verfallenen Mauern Roms. Vierzehn Tage lang wurde die wehrlose Stadt geplündert. Wie einst die Römer in Korinth getan, entführten die Sieger zahlreiche Kunstwerke auf ihre Schiffe, unter ihnen den goldenen Tempelschatz von Jerusalem aus den Tagen des Titus. Aber in „Vandalismus", sinnloser Zerstörungswut, hausten die Vandalen nicht; die ist ihnen später erst angedichtet worden (die Engländer knüpfen dafür an die Plünderung von 410 den Ausdruck gotism). Es ist betrübend zu sehen, wie schnell die Vandalen in Üppigkeit entarteten. Der byzantinische Geschichtschreiber Prokop von Cäsarea berichtet: „Kein Volk unter allen, die wir kennen gelernt haben, war üppiger als die Vandalen. Tag für Tag belustigten sie sich in Bädern. Mit allem, was Land und Meer Köstliches hervorbringt, war ihre Tafel besetzt. In reichem Goldschmucke, angetan mit seidenen Gewändern, vertrieben sie die Zeit in Theatern, Hippodromen und mit anderen Vergnügungen, am allermeisten mit Jagden. Sie hatten Tänzer und Schauspieler, Genüsse für Ohr .und Auge, alles, was musische Künste und anderes unter Menschen Sehenswürdiges bieten. Die meisten wohnten in herrlichen Gärten mit Bächen und Bäumen."

8. Das Altertum - S. 238

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
238 Vandalen vom sdlichen Spanien (Andalusien) aus weitere Eroberungs-zge. Auf Veranlassung des rmischen Statthalters Bonifatius, der sich mit der Regentin berwarfen hatte, setzten sie 429 unter Fhrung des Geiserich nach Afrika der und eroberten in der Folgezeit die blhende Provinz, die schon Alarich gelockt hatte. Karthago wurde die Hauptstadt des Vandalenreiches, das sich durchaus nach germanischer Eigenart entwickelte, obwohl die Vandalen die rmischen Staatseinrichtungen Gelserichs bernahmen. Geiserich legte vor allem Gewicht auf die Ausbildung der Seemacht; seine Scharen waren gefrchtete Seeruber. 455 fuhr Geiserich, ^atom"9 on ^ner rmischen Hofpartei zum Schutz herbeigerufen, nach Rom, 455. plnderte die Stadt (Wandalismus) und kehrte nach vierzehntgigem Aufenthalt mit reichen Kunstschtzen und zahlreichen Gefangenen, darunter auch die rmische Kaiserin Endoxia mit ihren Tchtern, nach Karthago zurck. Aber mit dem Tode seines Stifters verfiel das Vandalenreich. Ende des Im Auftrage des ostrmischen Kaisers Jnstinian bekmpfte Belisar 534 den letzten Vandalenknig Gelinter und machte feiner Herrschaft ein Ende. Der Gegensatz der arianischen Vandalen und der katholischen Rmer, der zu grausamen Verfolgungen fhrte, und die Verweichlichung der Grnde fr Norddeutschen im ppigen Afrika2) hatten die Widerstandskraft der den Untergang. Vgndalen derart geschwcht, da sie den Rmern nicht lnger gewachsen waren. Die Burgunder. Als Stilichio die rmischen Legionen zum Schutz gegen die Westgoten nach Rom berief, waren die Bnrgunden, von ihren Wohnsitzen an der Weichsel kommend, in die Gegend am Main gezogen und hatten dort unter ihrem Könige Gnndahar (Gunther) x) Nach der Erzhlung Prokops schrieb elimer an Pharhas, den Unter-feldherrn Belisars: Sende mir eine Harfe, ein einziges Brot und einen Schwamm!" .... Der berbringer des Briefes sagte: Um ein Brot bittet elimer, weil er Sehnsucht habe nach dem Anblick und Genu eines Brotes; eines Schwammes bedrfe er, denn sein Auge sei ihm geschwollen und entzndet; da er ein guter Harfenspieler sei, habe er ein Lied auf das gegen-wrtige Unglck gedichtet, und das Lied wnsche er zu den Trauerklngen der Harfe zu singen." 2)Umn Volk, unter allen die wir kennen gelernt haben, war ppiger als die Vandalen. Tag fr Tag belustigten sie sich in Bdern. Mit allem, was Land und Meer Kstliches hervorbringt, war ihre Tafel besetzt. In reichem oldfchmucke, angetan mit seidenen Gewndern, vertrieben sie die Zeit in Theatern, Hippodromen und mit anderen Vergngungen, am allermeisten mit Jagden. Sie hatten Tnzer und Schauspieler, Gensse fr Ohr und Auge, alles, was musische Knste und anderes unter Menschen Sehenswrdiges bieten. Die meisten wohnten in herrlichen Grten mit Bchen und Bumen. Prokop v. Caesarea.

9. Bd. 1 - S. 375

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 219. Das Römerreich. 375 Küstenstädte Amisos, Sinope, Heraklea leisteten hartnäckigen Widerstand. Aufs Aenßerste gebracht, zündeten sie ihre Häuser an und begaben sich mit ihrer Habe auf die Schiffe. Lucullus stellte Poutos und Kleinasien, das von habsüchtigen Wucherern und Pächtern schwer gedrückt wurde, unter eine neue Verwaltung und geordnete Rechtspflege, und trug dann den Krieg auf eigene Hand wider Tigranes, der seine Herrschaft über den Euphrat bis nach Antiochia und an das syrische Küstenland ausgedehnt und im Osten mehrere armenische Lehnssürstenthümer geschaffen hatte und dessen ganzes Auftreten, seine Pracht, wie seine Gewaltherrschaft an Salmanassar und Nebukadnezar erinnerte. Weggeführte Culturvölker bildeten die Einwohner seiner neuen riesenhaften „Ti-granesstadt" (Tigranocerta), einer Nachahmung von Ninive und Babylon, mit hohen Mauern und weiten Palast-, Park- und Gartenanlagen. Mit einem unermeßlichen Heer eilte Tigranes von dem syrischen Küstenlande nach seiner bedrohten Hauptstadt; seine eisenbedeckten Lanzenreiter allein waren zahlreicher als des Lucullus gesammte Kriegsmacht, die dem Armenier vorkam, als sei sie zur Gesandtschaft zu viel, zum Heer zu wenig. Aber ein einziger Schlachttag vernichtete die zwanzigfach stärkere Armee des Tigranes. Der Bericht des 6'6° L Siegers meldete, es seien 100,000 Armenier und 5 Römer gefallen und der König habe Turban und Stirnbinde von sich geworfen, um unerkannt mit wenigen Reitern zu entkommen. Der Sieg von Tigranocerta war einer der glänzendsten Sterne in der ruhmvollen Kriegsgeschichte Roms. Die unterworfenen Völker fielen von dem Zwingherrn ab und huldigten dem Sieger. Nun traf Lucullus Anstalten, das ganze Königreich zu unterwerfen und die römischen Adler in das ferne Parthien zu tragen, als die Legionen, unwillig über den verlängerten Kriegsdienst in dem unbekannten Lande voll reißender Ströme und schneebedeckter Berge und durch Uebelwolleude verleitet, dem Feldherrn in der Nähe der alten Hauptstadt Artaxata den Gehorsam versagten und durch Widersetzlichkeit seine Unternehmungen hemmten. Selbst die unermeßliche Beute, welche die Soldaten in der erstürmten Stadt Nislbis wie vorher in Tigranocerta machten, vermochte die meuterische Stimmung nicht zu unterdrücken. Darüber entkam Mithridates wieder nach Pontos, wo er mit rastloser Thätigkeit neue Kriegsrüstungen machte. Lucullus kehrte nach einem meisterhaften Rückzug zu seinen gepriesenen Reichthümern, Genüssen und Lustgärten in Rom zurück, indeß Pompejus den Oberbefehl über das armenisch-pontische Heer mit seinen übrigen Würden verband und dadurch unumschränkter Gebieter von Asien wurde. Lucullus. In seinen zahlreichen Palästen, Landhäusern und Gartenanlagen (wo man die ersten Kirsch bäume sah, welche er vonkerasus in Pontos nach Europa verpflanzte), hatte Lucullus, ein menschenfreundlicher, gebildeter Herr, große Schätze der Kunst und Wissenschaft gesammelt, die nebst dem zum Sprichwort gewordenen Lucullischen Luxus seinhaus zu einem gesuchten und bewunderten Vereinigungspunkt aller sinnlichen und geistigen Genüsse machten-Habsucht, die Quelle seiner fabelhaften Reichthümer, war das einzige Laster, das man ihm vorwarf. Im Uebrigen galt er für einen tüchtigen General und wohlwollenden, rechtschaffenen Mann, der aber bei den Kriegsleuten wenig beliebt war. „Er war unpopulär/' sagt Mommsen, „als. entschiedener Anhänger der Oligarchie; unpopulär, weil er in Kleinasien der gräulichen Wucherei der römischen Capitalien nachdrücklich gesteuert hatte; unpopulär wegen der Arbeiten undstra-vazen, die er den Soldaten zumuthete; unpopulär, weil er von seinen Soldaten strenge Mannszucht forderte und die Plünderung der griechischen Städte durch seine Leute möglichst verhinderte, daneben aber doch für sich selber manchen Wagen und manches Kameel mit den Schätzen de

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. 52

1896 - Leipzig : Roßberg
— 52 — unter vielen Förmlichkeiten und reichem Auswande statt. Bei Leichenbegängnissen vornehmer Männer eröffneten Klageweiber und Leichenbläser den Zug, dann wurden Masken vorangetragen, welche die Ahnen des Verstorbenen mit den Abzeichen ihres früheren Ranges darstellten. Der nächste Verwandte setzte daraus in der Leichenrede die Verdienste des Verstorbenen und seiner Vorfahren auseinander. Am Grabe wurde ein Leichenmahl gehalten. Die Grabstätte wurde mit Leichensteinen und Inschriften versehen. (7.) 7. Die öffentlichen Spiele. Der Schaulust und Unterhaltung dienten die Zirkusspiele, welche aus einer Rennbahn stattfanden, zu deren Längsseiten sich die terrassenförmig ansteigenden Sitzreihen erhoben. Auf ein gegebenes Zeichen fuhren vier bis sechs Wagen aus den Schranken und umliefen die Bahn siebenmal, später öfter. Die Wagen waren zweiräderrg, klein und leicht und waren mit zwei ober vier Pferden bespannt. Die Wagenlenker, zumeist Sklaven, erhielten als Preise Palmen und Kränze, oft auch Geldgeschenke. In späterer Zeit wurden die Fechterspiele eine der beliebtesten Volksbelustigungen. Me Erwerbung der Weltherrschaft. I. Der erste punische Krieg ‘264—241. Name: Die Karthager hießen bei den Römern als Phönizier Pöni oder Puni. — Karthago war etwa ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms angelegt worden. Durch geschickte Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbefleiß und ausgebreiteten Handel wurde Karthago die reichste Stadt der Welt und bald auch die erste Seemacht. Es vermittelte den Verkehr durch Karawanen mit dem Innern Asrikas und verlud die «schätze auf seine Seeschiffe. Die Größe Karthagos beruhte aus seinem Reichtum. Neben der Seemacht standen ihm noch große Sölbnerheere zur Verfügung, welche die nord-asrikanischen Stämme zügelten und die Ansiedelungen in Spanien, Gallien, Korsika, Sardinen und Sizilien schützten. Aus Sizilien führten die Karthager jahrhundertelange Kämpfe mit den griechischen Städten. Nun mußten sie mit den Römern zusammenstoßen. Grund: Die Römer wollten Sizilien erobern. Veranlassung: Entlassene Söldner des Königs von Syrakus hatten sich der Stadt Messana bemächtigt und riefen teils die Karthager, teils die Römer zu Hülfe.^
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